top of page

[INTERVIEW] Robert Meyer 

  • annaprien93
  • 19. Juli 2019
  • 7 Min. Lesezeit

Moin ihr Lieben und willkommen zum ersten Interview auf dieser Seite!


Am 06.07.2019 habe ich Robert Meyer in der Stage School Hamburg besucht. An dem Ort, an dem er seine Musicalausbildung absolviert hat. Mit dabei war die liebe Rena, die mich bei dem Interview unterstützt hat.


Das Interview ist in folgende vier Blöcke unterteilt:


• Persönliches

• Musical allgemein

• Tanz der Vampire

• Eigene Projekte


und beinhaltet sowohl unsere, als auch eure Fragen.


Ich möchte gar nicht viel vorwegnehmen und wünsche euch nun viel Spaß beim Stöbern durch die Fragen und Antworten.


Block 1: Persönliches

Frage 1:

Wir treffen dich gerade in der Pause eines Workshops der Stage School Hamburg. Hier bist du heute als Dozent tätig. Unterrichtest du häufiger? Was gibst du den jungen Talenten, für ihr späteres Bühnenleben mit auf den Weg?

"Nein, ich springe nur ab und an für Workshops ein.


Wenn es darum geht, einen Gesangslehrer zu finden, sollten die Schüler auf ihr Gefühl hören und es mit mehreren Lehrern probieren. Nicht jeder Gesangslehrer passt zu dem jeweiligen Gesangsschüler und andersherum. Ansonsten gebe ich jungen Talenten mit auf den Weg, dass sie Spaß an dem haben sollen, was sie tun. Das ist sehr wichtig."


Frage 2:

Was darf in deinem Kühlschrank nicht fehlen?

"In meinem Kühlschrank darf Milch nicht fehlen. Zudem trinke ich derzeit wieder sehr gerne Mezzo Mix 😅. Und auch Meersalzbutter darf nicht fehlen. Die liebe ich."


Frage 3:

Welche Geschichte aus deiner Jugend würdest du deinen Kindern/Enkelkindern am häufigsten erzählen?

"Wahrscheinlich wäre es die Geschichte, wie ich zum Musical gekommen bin.


(Auszug aus dem Interview unseres alten Blogs Soulsisters Musicallife:

„Ein Freund hat mich in der Schule überredet beim Schulmusical mitzumachen. Überredet deshalb, weil ich Singen unsagbar peinlich fand.

Aber das hat sich dann gelegt… bis ich mich zum ersten Mal selbst gehört habe, dann war es wieder furchtbar (aus meiner Sicht). Aber da es mir dennoch großen Spaß gemacht hat, bin ich dann doch dabei geblieben und habe im darauffolgendem Jahr wieder mitgespielt. Das war der Auslöser.“)


Aber was mir auch einfällt, ist die Geschichte als ich angefangen habe zu tanzen! Ich habe damals Lateinformation getanzt und wir haben eine Saison in der zweiten Bundesliga getanzt. Das war der ganze Stolz des Vereins, denn wir waren die einzige Mannschaft aus unserem kleinen Verein, in unserem kleinen Dorf. Das war damals schon eine beachtliche Leistung."


Frage 4:

Wie verbindest du das Darstellerleben am besten mit deinem Privatleben? Was machst du am liebsten um den stressigen Alltag zu entschleunigen?

"Es kommt immer darauf an, was man gerade macht. Wenn man die 8 Shows in der Woche spielt, dann gibt es nicht wahnsinnig viel Zeit zu entschleunigen. Es gibt diesen einen freien Tag, an dem man macht worauf man gerade Lust hat oder auch einfach mal gar nichts. Man entspannt sich halt, was meistens der Fall ist. Ansonsten bemüht man sich, sich so oft wie möglich mit seinem Partner zu treffen, wenn man nicht in derselben Stadt spielt. Wenn man eher Theaterproduktionen spielt, wo man nur ein paar Mal im Monat auf der Bühne steht, hat man zum entschleunigen mehr Zeit."


Frage 5:

Wo siehst du dich in 20 Jahren?

"Gute Frage! Ich sehe mich in 20 Jahren nicht mehr hauptsächlich auf der Bühne. Entweder ich mache etwas ganz anderes oder ich unterrichte. Oder alle 3 Punkte, was mir am liebsten wäre."


Block 2: Musical allgemein

Frage 6:

Welche Rolle war dein Sprungbrett in die Musicalwelt?

"Das war tatsächlich das Phantom. Mit der Rolle wurde ich ein bisschen bekannter. Meine allererste Rolle hingegen war Sindbad im Sternenzelt während der Ausbildung in der Stage School."


Frage 7:

Gab es schon einmal eine Traumrolle, die zum Albtraum wurde? Und welche Rollen würdest du gerne noch spielen?

"Nein. Bis jetzt hatte ich immer großes Glück mit den Rollen, die ich spielen durfte.

Ich würde sehr gerne mal Jekyll spielen und Phantom 1. Valjean würde ich auch gerne einmal spielen, nachdem ich das Glück hatte Javert zu spielen. Natürlich gehört auch noch King George aus Hamilton dazu, ich finde den Song den er hat einfach großartig."


Frage 8:

Zur Zeit werden immer häufiger Themen wie Transgender / Rollentausch auf die Bühne gebracht. Kannst du dir vorstellen einmal in eine Frauenrolle zu schlüpfen? Welche Frauenrolle aus der Musicalszene fasziniert dich am meisten?

"Ja, vorstellen kann ich mir das grundsätzlich schon. Ich wüsste derzeit kein Stück welches passen würde, aber grundsätzlich kann ich mir vorstellen, auch mal eine Frau zu spielen.

Mich faszinieren Frauenrollen, wo mir auch die Songs gefallen. Elisabeth ist eine abgefahrene Frauenrolle und auch Miss Danvers aus Rebecca finde ich cool. Welche Rolle ich aber auch sehr lustig und spaßig finde, ist Glinda aus Wicked. Sie ist sehr vielseitig und komödiantisch."


Frage 9:

Auch die Off-Musicals halten Einzug in Deutschland. In welchem Off-Musical würdest du gerne einmal mitspielen und welche Stücke wünscht du dir für Deutschland oder deiner Wahlheimat Hamburg?

"Ich habe noch gar nicht so viele Off-Musicals gesehen. Zuletzt habe ich Hamilton in London gesehen und fand es großartig. Zwar würde ich Hamilton nicht mehr ganz als Off-Musical bezeichnen, aber ich würde sehr gerne mitspielen. Es gibt in diesem Stück nur eine Rolle für mich, und zwar die des King Georges. Ich finde die Rolle großartig und sehr witzig. Daher wünsche ich mir auch Hamilton für Deutschland/Hamburg. Ich kann mir vorstellen, dass dies gut funktionieren kann. Das Thema ist, denke ich nicht das Problem, da das Stück sehr cool ist."


Frage 10:

Du hast in der Vergangenheit oft Rollen im Ensemble oder Coverrollen wie Graf von Krolock und das Phantom gespielt. Was ist hier der Vorteil?

"Der Vorteil daran ist auf jeden Fall die Abwechslung. Wenn man nur im Ensemble spielt und auch kein Swing ist, spielt man immer das Gleiche und da ist es sehr schön, auf Dauer eine Abwechslung mit einer Coverrolle zu haben. Bei WE WILL ROCK YOU hatte ich drei Coverrollen. Klar ist es anfangs stressig alle zu lernen, aber dann macht es richtig Spaß, sie zu spielen."


Frage 11:

Wenn du selber ein Musical schreiben dürftest, wovon würde es handeln? Wäre es eher ein Stück mit wenigen Personen auf der Bühne oder eines mit einem großen Ensemble?

"Gute Frage. Ich kann es gar nicht genau beantworten, aber es wäre definitiv etwas Lustiges. Ich würde es komödiantisch und abwechslungsreich gestalten, mit eher weniger Personen auf der Bühne, damit der Fokus auf den einzelnen Charakteren und der Musik liegt.

Alles etwas minimalistischer."


Frage 12:

Wie ist es für dich, in diesem Sommer auf keiner Bühne zu stehen?

"Es ist eigentlich ganz schön, da ich seit Mai letzten Jahres durchgängig unterwegs war. Es ist tatsächlich ganz angenehm einfach nur ein paar kleine Sachen zu machen und einfach eine entspannte Zeit in Hamburg zu verbringen. Das habe ich lange nicht mehr so gemacht. Man kommt einfach mal dazu Sachen zu machen, die man sonst nicht tut oder für die man einfach keine Zeit findet."


Frage 13:

Was macht für dich Tecklenburg so besonders?

"Jetzt wo ich selber dort war und Don Camillo und Peppone gesehen habe, merkt man einfach nochmal was für ein wahnsinnig tolles Ensemble das ist. Eine Ansammlung von unfassbar talentierten und vor allem herzensguten und netten Menschen. Es ist einfach total großartig und ich finde, man spürt es auch im Publikum. Das Ensemble ist einfach so homogen und versteht sich untereinander. Die Stimmung ist immer toll dort. Tecklenburg an sich ist einfach schön. Ich hatte die zwei Male, die ich dort spielen durfte, eine unfassbar gute Zeit. Die Produktionen finde ich auch wirklich gut und was ich ebenfalls toll finde ist, dass dort nur von Donnerstag bis Sonntag gespielt wird. Man muss keine Energien für eine 8 Show Woche einsparen, sondern kann alles geben."

Block 3: Tanz der Vampire

Frage 14:

Du hast zuletzt den Grafen von Krolock in Berlin spielen dürfen. Welchem Leitbild bist du mit deinem Krolock gefolgt?

"Ich war auf jeden Fall Steve Barton beeinflusst. Das ist mein Haupt-Krolock-Vorbild gewesen. Was ich als Krolock gemacht habe, hat sich im Laufe der Spielzeit entwickelt, auch in den Gesprächen mit Michael Reed, über Krolock und Steve Barton."


Frage 15:

Was macht Graf von Krolock zu einer so begehrten Rolle in der Musicalszene?

"Ich glaube hauptsächlich die Musik der Rolle. Ich finde vor allem die Songs total gut. Es macht tierisch Spaß sie zu singen. Die Rolle macht einfach auch Spaß zu spielen. Zudem macht das Kostüm die Rolle auch so besonders. Immer wenn man die Maske bekommt und die Perücke aufsetzt, ist man total verwandelt. Man ist als Krolock einfach das ganze Stück über präsent, auch wenn man gar nicht auf der Bühne steht."


Frage 16:

Jetzt einmal jegliches Wissen über Tanz der Vampire beiseite geschoben. Glaubst du Herbert ist Krolocks richtiger Sohn? Wenn Ja, wer war seine Mutter? Vielleicht eine Vampirella der Ewigkeitsvampire?

"Darüber haben wir uns im Cast auch unterhalten, aber eher "Wer war Krolock?" etc. Über die Familienverhältnisse eher weniger.

Ich glaube aber, dass Herbert Krolocks Adoptivsohn ist und von ihm gebissen wurde. Selbst wenn Herbert Krolocks Sohn gewesen wäre, hätte er ihn ja direkt beißen müssen, als er selber gebissen wurde. Wäre dies der Fall gewesen, wäre meiner Meinung nach Herberts Mutter in der bekannten Geschichte bereits verschwunden. Kein Ewigkeitsvampir."

Block 4: Eigene Projekte

Frage 17:

Du hast in diesem Jahr dein erstes eigenes Konzertprogramm “Broadway Nights” im Hotel Bareiss im Schwarzwald präsentiert. Dieses war im kleinen Rahmen und ohne Ticketverkauf. Wie hast du dein Soloprogramm entwickelt? Was war ausschlaggebend für den Namen “Broadway Nights”?

"Es kommt darauf an, wie man "Soloprogramm" definiert. Wenn man es als eine Geschichte/ eine Reise mit dem Darsteller definiert, dann habe ich das tatsächlich noch nicht fertig. Das Konzept, welches ich hatte, war lediglich ein Musicalkonzert mit verschiedenen Songs. Da habe ich eine Mischung ausgewählt, die ich gerne singen mag, die zusammenpasst und abwechslungsreich ist. Es sind bekannte Stücke dabei, aber auch Songs, die "nicht Fans" nicht unbedingt kennen.

Für den Namen habe ich einfach etwas gesucht, was zum Ambiente des Hotels passte. "Broadway Nights" passte zum Programm und zu den vergangenen Konzertabenden im Hotel."


Frage 18:

Wird es zu dem Soloprogramm auch eine CD geben?

"Ich würde gerne irgendwann etwas aufnehmen. Bis jetzt ist es alles noch in meinem Kopf."


Frage 19:

Sind weitere Termine geplant, zu denen die Fans Tickets erwerben können?

"Es waren weitere Konzerte geplant, die leider erstmal so nicht stattfinden. Sobald es hier wieder Neuigkeiten gibt, gebe ich diese bekannt."


Und auch die Frage, wo Robert als nächstes auf der Bühne stehen wird, wird demnächst im Newsfeed bekanntgegeben.

Eins können wir euch aber schon verraten:


Vom 17.12.-20.12.2019 wird Robert wieder mit dem Rock op Platt goes Christmas Ensemble, im Ohnsorg Theater auf der Bühne stehen und wird mit herrlichen Klängen die Weihnachtszeit einläuten.


Ich bedanke mich für das interessante und ausführliche Interview, lieber Robert!


Bilder: Robert Meyer

Design Titelbild: Anna Prien mit StoryArt

Text: Anna Prien / Rena Mordhorst

Comments


bottom of page